CDU Stadtverband Bad Rappenau
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,,Reaktivierung" der Krebsbachtalbahn- schwierige Entscheidung im Gemeinderat

 
 
Nach intensiven Vorberatungen und Abwägen der Vor- und Nachteile hat sich die CDU-Fraktion am vorletzten Donnerstag geschlossen gegen die Reaktivierung der Krebsbachtalbahn entschieden.
Wir wünschen uns eine Verbesserung des ÖPNV auf unserer Gemarkung - diese soll indes schneller, günstiger und nachhaltiger erfolgen.
Durch die stark gestiegenen Preise der letzten Wochen werden die in der Nutzen-Kosten-Unter-suchung zugrunde gelegten Investitionskosten von 51 Millionen € sicher weit überschritten, der Kostenanteil für Bad Rappenau, der bisher mit 2,6 – 3 Millionen Euro angesetzt ist, wird entsprechend ansteigen. Ist die Wirtschaftlichkeit des Projekts dann noch gegeben? Der Untersuchungsbericht spricht selbst davon, dass ab einer Preissteigerung von 30 % der volkswirtschaftliche Nutzen nicht mehr vorhanden wäre. Und ein jeder von uns weiß, wie schnell Baukosten explodieren können – Stichwort „Stuttgart 21“!
Außerdem setzen wir auf eine schnellere Taktung, analog zu den Zielvorgaben des Verkehrsministeriums B-W (https://vm.baden-württemberg.de), welches als erstes Ziel den flächendeckenden Ausbau des ländlichen ÖPNV-Angebots durch die Einführung des 30-Minuten-Taktes ab 2026 vorsieht. Dadurch könnte Obergimpern an den bereits bestehenden 30-Min.-Takt der S42 und der Regio-Bahn nach Heilbronn angebunden werden. Für die Krebsbachtalbahn ist hingegen lediglich ein Stundentakt vorgesehen, eine höhere Taktung wurde bisher nicht untersucht. Die Umsetzbarkeit ist jedoch zudem äußerst fraglich, da im Zuge der Reaktivierung der Krebsbachtalbahn die S-Bahn S51 vom 30-Minuten-Takt auf einen 60-Minuten Takt zurückgestuft werden soll. Die Vorlage geht selbst davon aus, dass die S-Bahn in Aglasterhausen dadurch 700 Fahrgäste verliert. Auch würden zum gegenwärtigen Zeitpunkt Siegelsbach und Hüffenhardt die Schienenanbindung verlieren.
Längere Schließzeiten (entlang der angedachten Streckenführung gibt es ca. 20 Bahnschranken, und zu welchem Rückstau dies in der Kernstadt immer wieder führt, ist vielen Mitbürgern bestens bekannt) und der massive Landschaftseingriff wurden in der Diskussion kaum thematisiert. Eine vorsichtige Schätzung unserer Fraktion kommt zu ca. 350.000 t Erde, die es zu bewegen gelten würde. Zudem würden nicht unerhebliche landwirtschaftliche Flächen zerschnitten werden bzw. ganz wegfallen.
Die Umgestaltung weiterer Busverbindungen und die Inanspruchnahme von anderen Förderungen (beispielsweise für schadstoffarme Busse) sind unseres Erachtens sinnvolle Alternativen, die bisher nicht betrachtet wurden.
Mit einer direkten Streckenführung des Busverkehrs ohne Umweg über Siegelsbach ist der Zubringerverkehr zu den Bahnhöfen Bad Rappenau und Neckarbischofsheim Nord in ähnlich kurzer Zeit wie über die Schiene und zudem ohne große Baumaßnahmen möglich. Diese Alternative wurde in der Nutzen-Kosten-Untersuchung aber nicht im Geringsten mit einbezogen – ökologische und finanzielle Auswirkungen nicht geprüft, Vor- und Nachteile nicht beleuchtet. Dabei hätte dieser Weg durchaus gewichtige Vorteile:
1. Zeitersparnis: die direkte Buslinie könnte die Strecke in annähernd ähnlicher Zeit wie die Bahn zurücklegen, lediglich die Umsteigezeit käme hinzu. Der vom Land angestrebte Halbstundenstakt ist leichter umsetzbar.
2. Umsetzbarkeit: die Buslinie ist wesentlich schneller umsetzbar und nicht erst in Jahren.
3. Kostenersparnis: keine umfangreichen Baumaßnahmen erforderlich.
Die CDU Bad Rappenau spricht sich klar für einfachere Zugänge zum ÖPNV aus. Dies kann indes nicht nur über die Schiene erfolgen, gerade in ländlichen Gebieten führt in diesem Zusammenhang am Ausbau des Busverkehrs kein Weg vorbei.